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Kennen Sie eine Tris?

- Ein Fest für Freunde

Jedem Italien-Reisenden ist bekannt, daß man als zweite Vorspeise meistens eine Pasta bekommt. Aber wer eine Tris bestellt, der bekommt gleich drei (oder manchmal vier). Und wer sie gegessen hat, ist in jedem Fall auf zauberhafte Weise satt geworden.

Die Idee zur Tris, so sagt man, komme aus dem Friaul. Und da habe auch ich sie kennengelernt. Nicht in einem Restaurant von der Speisekarte, sondern auf Empfehlung von Freunden. Und die Köchin kam auch gleich an unseren Tisch, und sie erklärte mir mit jeder Menge Hände und einer unvergleichlichen Mimik, daß eine Tris nur der bekomme, dem ihre Küche behage.

Da sie mein Gesicht kannte und wohl aus meinen erwartungsvollen Augen gelesen hatte, waren alle Zweifel schnell beseitigt. Die Tris wurde also serviert, und ich ließ mir in langen Tischgesprächen erläutern, daß sie jedesmal anders sei. Denn sie ist ganz einfach ein Querschnitt durch die Pasta-Küche des Kochs (oder: der Köchin). Viele kleine Portionen auf einer Platte, aber immer soviel, daß man das Ganze kaum bewältigen kann. Hier also mein Vorschlag:

  • Rote Spaghetti mit Salbeibutter
  • Schwarze Spaghetti mit Schinken-Salami-Sauce
  • Parpadelle mit Tomatensauce
  • Lasagne

Ich werde darauf verzichten, die einzelnen Saucen mit all ihren Zutaten detailliert zu beschreiben, denn ich vertraue auf die Erfahrung meiner Leser. Nur soviel:

Salbeibutter, das einfache Genie:

Drei Löffel Butter in einer Kasserolle zergehen lassen, frische Salbeiblätter dazugeben, 3 Minuten leicht köcheln lassen, 1 Knoblauchzehe hineinpressen, eine weitere Minute köcheln lassen, Salz.

Schinken-Salami-Sauce, die feine Weiße:

Butter und Olivenöl zerlassen, kleine Schinken und Salamiwürfel anrösten, Lauch, Zwiebelwürfel hinzugeben und Sahne dazugießen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Tomatensauce, die Ehrliche:

Tomatenwürfel (im Winter immer aus der Dose), 2 Knoblauchzehen, Olivenöl, frischen Oregano, frisches Basilikum, Pfeffer, Salz, das ist alles. Gut mischen und erhitzen, langsam wenige Minuten köcheln.

Lasagne machen Sie aus Lasagnenudeln, Bechamelsauce und einer guten
Bolognese sowie gutem Reibkäse.

Legen sie die Nudeln nebeneinander auf eine große Platte und portionieren Sie die Saucen in kleinen Schüsseln rundherum; oder Sie sortieren die verschiedenen Nudeln in kleinen Portionen auf einem Teller, geben die entsprechenden Saucen darüber. Stellen Sie in jedem Fall frisch geriebenen Parmesan auf den Tisch.

Ich wünsche guten Appetit!



Tipp:


Dazu gehört ein eiskalter italienischer Weißwein, es geht auch ein leichter Roter. Servieren Sie Tris nur, wenn Sie gute Freunde zu Besuch haben, sie provoziert Begeisterung und läßt die Leute in eine streßfreie Stimmung hinaufgleiten.


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