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Nicht neu erfunden, aber abgewandelt
Wem
wäre das alte Vorurteil nicht begegnet,
als er im Ausland war. Deutsche Küche gleich
Sauerkraut und Eisbein! Es führte einst
soweit, daß die Engländer uns nur noch Krauts
nannten. Welch eine Ignoranz gegenüber der
deutschen Küche!
Aber
seien wir ehrlich: Schmeckt es nicht wirklich
fad, das Eisbein, wird es nur in Sauerkraut
gedünstet, gepaart mit Kartoffelpürree,
wie es uns in unseren Kindertagen verfolgt
hat? Aber der Winter steht bevor, und da
passt das Eisbein bestens . Wir wollen sehen,
was sich daraus machen läßt, wenn man nur
einmal über die Landesgrenzen hinaussieht.
Lassen
wir einmal ab von dem gekochten Eisbein.
Nehmen wir die Dinge, wie sie sind. Das
Fett am Eisbein brauchen wir angesichts
der Überflußgesellschaft nicht
mehr. Also soll es ausschwitzen. Ich habe
das
Eisbein mit Knoblauch und Kümmel gewürzt
und ins Backrohr gelegt. Das Sauerkraut
habe ich pannonisch rot angerichtet. Und
das Kartoffelpürree habe ich einfach ganz
gelassen!
Man
nehme:
1
Eisbein, Sauerkraut, geräucherten Speck,
1 Lorbeerblatt, 3 EL Rosenpaprika,
Kartoffeln, Knoblauch, Pfeffer, Salz, Kümmel,
2 Teelöffel Zucker, 1 Löffel
Butter, ½ l Rinderbrühe, 2 EL Mehl. Und
eine Portion Mut zum Neuen.
Das
Eisbein waschen. Bei 180 Grad im Backofen
mit der Oberseite nach unten in
eine Aufflaufform legen, die 1 cm hoch mit
Brühe gefüllt ist, bis die gesamte
Flüssigkeit verdampft ist. Danach sollte
die Haut mit der Fettschicht glasig sein.
Herausnehmen
und Haut karoförmig einschneiden, mit gepreßtem
Knoblauch,
Pfeffer, Salz und Kümmel einreiben. 1 ½
- Stunden mit der eingeschnittenen Seite
nach oben garen. Zum Schluß ¼ Stunde bei
maximaler Hitze bräunen.
Sauerkraut
(frisch!) waschen. Speck in Würfel schneiden
und in Butter anrösten.
Mit 2 Eßlöffel Mehl bestäuben. Das
Sauerkraut dazugeben. Nach 1 Minute mit
Rinderbrühe löschen. Ein paar Pfefferkörner
(schwarz), das Loorbeerblatt, Paprika, Zucker
und 1 Teelöffel Salz untermischen.
Kartoffeln
schälen, vierteln und im Sauerkraut 20 Minuten
garen. Das war´s und ist großartig.