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Die Italiener sagen: die Tomate
Es
stimmt wohl, das große Teile der italienischen
Küche ohne Kolumbus heute ein Schattendasein
fristen würde. Denn hätte der Genueser Kolumbus
nicht Amerika entdeckt, gäbe es in Europa
keine Tomaten. Was aber hätten die Italiener
gemacht ohne ihren Marco Polo? Schließlich
war er es, der als erster nach China reiste
und dort die Nudeln entdeckte, die heute
von keinem italienischen Tisch mehr wegzudenken
sind. In Italien heißen sie Pasta, und es
gibt sie in allen denkbaren Varianten.
Das
Geheimnis der guten Pasta aber ist die Sauce,
die man dazugibt. Es gibt einige Grundsätzliche
Regeln. Wenn man die beachtet, macht man sich
selbst und Freunden sicher eine Freude:
Man
nehme nur italienische Langtomaten. Die
haben ein Aroma, das man von unseren normgezüchteten
Einheitstomaten gar nicht kennt. Wenn es
keine frischen gibt, nimmt man welche aus
der Dose! Die sind sehr aromatisch und wesentlich
besser als unsere frischen.
Man
nehme nur gutes Olivenöl, kaltgepreßt soll
es sein und aromatisch (extra vergine ist
nicht unbedingt nötig, weil es erhitzt wird,
schaden kann es aber auch nicht). Das ist
wichtig für den Geschmack, und außerdem
soll es ja gesund sein.
Man
nehme viel frisches Basilikum. Im Winter Oregano,
oder auch beides. Ansonsten nur Pfeffer und Salz.
Und guten frischen Knoblauch!
Hat
man das Olivenöl erhitzt, schneidet man
eine kleine Zwiebel in Würfel und gibt sie
dazu. Anschließend werden die (nach einem
heißen Wasserbad) gehäuteten oder aus der
Dose genommenen Tomaten fein geschnitten
und in das Öl gegeben. Umrühren und den
gepreßten Knoblauch untermengen, pfeffern,
salzen. Frische Kräuter erst kurz vor dem
Servieren unterziehen, getrocknete vorher.
Das ist die italienischste und authentischste
Tomatensoße, die denkbar ist.
Diese
Sauce ist eine gute Basis für viele Varianten,
zum Beispiel: mit Gemüse wie Paprika, Auberginen,
aber auch für Hackfleisch, das man vorher
gut angebraten hat. Sie gelingt übrigens
am besten, wenn man während des Kochens eine
Arie von Verdi singt (oder als Ersatz Pavarotti
hört oder Bocelli auflegt). Ein Tip: Reiben
Sie Parmesan immer frisch und kaufen sie nur gute
Nudeln! Es lohnt sich! Trinken Sie dazu einen
Roten aus Italien; es muß nicht der beste
sein, es reicht, wenn er rot und italienisch ist!